Posts mit dem Label Dekoder werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Dekoder werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Mittwoch, 5. Juni 2013

SDR# und der Digital Speech Decoder

So, wenn ich schon dabei bin, gibt es gerade noch einen Post hinterher.
Wer wie ich bisher etwas Probleme hatte, den DSD auch zu einer Audioausgabe zu bewegen, dem kann geholfen werden. Möglicherweise ist das auch völlig trivial, aber ich bin nur zufällig auf den entscheidenden Hinweis gestoßen, weswegen ich es hier doch nochmal beschreiben will.

Zum DSD habe ich ja bereits etwas geschrieben, ebenso zu SDR#.

Um das ganze System zum Laufen zu bringen, muss man wie bisher auch immer VAC oder ein ähnliches Programm nutzen.
In SDR# dann den passenden Audioausgang wählen und VAC das Signal auf einen weiteren Line-Ausgang "patchen" lassen. Jetzt stimmt man SDR# auf die entsprechende Frequenz ab, auf der ein P25 oder DMR-Signal empfangen wird, und natürlich startet man wie bekannt den DSD in der Kommandozeile.

Es müssten jetzt Meldungen über entsprechend dekodierte Pakete über den Bildschirm fliegen, und DSD sollte zumindest schon einmal sagen können, ob es sich um dekodierbares Digitalsignal handelt. Bei kamen zu diesem Zeitpunkt auch immer mal kürzere Sprachfetzen über den Lautsprecher, aber nie mehr als einzelne Silben.

Entscheidend ist jetzt die Einstellung in SDR#, den Audiofilter auszuschalten und den Haken bei "Swap I&Q" zu setzen. Daraufhin muss man neu abstimmen, das Frequenzspektrum wird an der Mittenfrequenz gespiegelt und man muss das Signal erstmal wieder suchen. Hat man es gefunden und sauber darauf abgestimmt, sollte man dem Gespräch lauschen können. Die Sprachqualität ist dabei eher schlecht, was wohl an der Implementierung der entsprechenden CODECs liegt, aber für erste Experimente sollte es reichen. Ich hätte auch gerne mal ein Sample hier hochgeladen, aber ich möchte ungern Aufzeichnungen von anderen Leuten ohne deren Wissen hier reinsetzen.
Auf dem Bildschirm sieht es nicht viel anders aus, als es vorher der Fall war:



Freitag, 5. April 2013

TETRA und SDR

Da die Statistik des Blogs mir erzählt, dass hier doch einige Leute mit den Suchbegriffen "TETRA" und "SDR" her finden, will ich dazu kurz etwas schreiben.

Vor einiger Zeit hat ja das OSMOCOM TETRA-Projekt einiges an Aufmerksamkeit erregt. Voraussetzung ist ein lauffähiges System mit Gnuradio und war damals noch auf das USRP angewiesen. Mittlerweile kann meines Wissens nach Gnuradio auch mit dem FuncubeDongle und auch mit RTL-SDR umgehen.
Von einer Dekodierung für Jedermann mit wenig technischem Aufwand, würde ich aber immer noch nicht sprechen wollen.
Die Firma Wavecom bietet mit W-Code ein kommerzielles Produkt an, welches wohl mit TETRA umgehen kann. Hierbei handelt es sich jedoch um eine Software für Behörden, zu deren Preis auch noch der entsprechende Empfänger im Bereich eines Winradio Excelsior dazu kommt, also nicht eben aus der Portokasse bezahlbar. Wer sich ansehen möchte, was Wavecom im Bereich TETRA alles so kann, findet hier weitere Informationen.
Und wer eh schon am Geld ausgeben ist, bei Rhode&Schwarz findet man mit Sicherheit auch etwas nettes, bspw. den TSMW.
Alle Lösungen haben jedoch einen Nachteil, sobald der TETRA-Nutzer eine Verschlüsselung nutzt, ist nicht mehr viel mit mithören. Teilweise lassen sich dann noch die Broadcasts des Netzes empfangen und so zumindest das Netz identifizieren, aber das war es dann auch schon. Das betrifft alle Netze, welche den TETRA Encryption Algorithm (TEA) einsetzen. Hier gibt es verschiedene Stufen, wobei man sich in Europa darauf geeinigt hat, bei Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben einheitlich TEA2 zu verwenden. Nutzer, welche sich nicht entsprechend authorisieren können, dürften gar nicht erst an entsprechende Geräte bzw. die entsprechende Firmware kommen.
In Deutschland kommt erschwerend noch hinzu, dass man sich entschieden hat, auf TEA2 aufsetzend noch zusätzlich eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE) zu verwenden. Das bedeutet, dass nicht nur die Funkstrecke zwischen Endgerät und Basisstation verschlüsselt ist, sondern auch die Verbindungen zwischen den Basisstationen und den Vermittlungsstellen. Es gibt wohl noch Inseln, wo bisher nur mit TEA2 in Deutschland gefunkt wird, aber das soll sich auch auflösen.

Um es kurz zu machen, TETRA dekodieren ist mit gewissem technischem Aufwand und entsprechendem Knowhow möglich. Verwendet der Betreiber eine Luftschnittstellenverschlüsselung, ist man außen vor. Und beim BOSNET in Deutschland ist man schon zweimal außen vor.

Das mag sich in einigen Jahren ändern, aber wenn man sich ansieht, dass GSM mittlerweile auch nicht mehr wirklich sicher ist und es dennoch keine günstigen Handscanner gibt, die hier von bösen Menschen eingesetzt werden können und kommerziell vertrieben werden, dürfte auch bei TETRA noch einige Jahre Ruhe herrschen...

Freitag, 29. März 2013

Digital Speech Decoder

Wie schon vorher mal angesprochen, habe ich erste Versuche mit der Software Digital Speech Decoder begonnen. Wie schon beim gesamten RTL-SDR-Thema sollte man sich auch hier bewusst sein, dass es sich um experimentelle Geschichten handelt. Und natürlich übernehme ich keine Haftung irgendwelcher Art, wenn bei den Tests der Rechner oder das eigene Haus aufgrund der Software explodiert! ;-)

Usprünglich wurde die Software für Linux geschrieben, aber es gibt mittlerweile auch eine Windows-Portierung. Wenn man oben genanntem Link folgt, dann endet der erste Link zur Windows-Version mit DMR-Filter in der Version 1.6 in einer nicht erreichbaren Seite. Daher gleich den Backup-Link nehmen und diese Datei herunterladen: dsd160.exe
Startet man die Datei, bekommt man auch schon die Fehlermeldung, dass das Programm die Bibliothek cygwin1.dll nicht finden kann. Also flott zu http://www.cygwin.com/ und dort das Setup-Paket herunterladen.
Ab jetzt wird es spannend, weil auch nach der Installation meckert DSD, dass es die DLL nicht finden kann. Die entsprechende DLL findet man im Installationsverzeichnis von Cygwin. Am besten bastelt man sich einen Ordner in einem Verzeichnis, welches man auch über die Eingabeaufforderung schnell erreichen kann. In diesen Ordner wirft man dann sowohl die dsd160.exe als auch die cygwin1.dll. Der DSD läuft über die Eingabeaufforderung, also in Windows 7 auf Startmenü, im Suchfeld cmd eingeben und dann in den entsprechenden Ordner navigieren und dort die Datei dsd160.exe aufrufen. Es gibt noch diverse Befehle, die OE1ACM auf seiner Homepage aufgelistet hat.
Ob man nur die DLL benötigt und daraufhin Cygwin wieder deinstallieren kann, weiß ich nicht, muss ich mal ausprobieren, oder es schreibt jemand hier einen Kommentar...
In der gewünschten SDR-Software sucht man sich jetzt ein Signal, welches den Standards entspricht, mit denen DSD auch umgehen kann. Mittlerweile gibt es ein paar DMR-Relais im Amateurfunk-Bereich in Deutschland, eine internationale Liste findet man dort: http://www.dmr-marc.net/repeaters.html
Bei mir ist glücklicherweise DF0MOT in Sichtweite, wo nicht nur DMR, sondern auch ein P25-Relais steht. Läuft alles gut, dann erhält man folgendes Bild:
Probleme habe ich noch mit der Audio-Ausgabe, da gibt es nur Sprachschnipsel. Also muss ich hier noch etwas experimentieren.
Bei P25 ergibt sich ein ähnliches Bild:
Leider ist dort relativ wenig Aktivität, sodass ich da mal sehen muss, ob die Sprachausgabe besser funktioniert.

Eine weitere Software ist DMRDecode von Ian Wraith. Dort bin ich aber noch nicht besonders weit mit dem Erkunden gekommen. Ein erster Screenshot:
Wie man sieht, alles etwas experimentell, aber gerade das kann ja Spaß machen.
Übrigens, für die aktuellen Versuche habe ich die aktuellste Version von HDSDR genutzt. Die Oberfläche von SDR-Radio gefällt mir zwar deutlich besser, aber dafür überzeugt HDSDR mit einer sehr guten Squelch-Funktion für den geneigten FM-Hörer. Aber SDR-Radio ist ja auch nach wie vor nicht mal im Beta-Status angekommen.

So long, demnächst wird es dann auch endlich mal um was anderes als SDR gehen...:-)

Freitag, 22. März 2013

Nachlese: Digimodes mit RTL-SDR

So, wie gestern versprochen, bei besseren HF-Bedingungen gibts auch Screenshots als "Beweis", dass ich keinen Blödsinn erzählt habe ;-)
Bei der Gelegenheit habe ich noch etwas anderes getestet, nämlich die Software Digital Speech Decoder. Gerade die Verbreitung von digitalen Betriebsarten im Amateurfunk ergeben dort ein faszinierendes Spielfeld, wobei ich ehrlich gesagt bisher kein großer Fan von D-Star bin. Aber mir fehlen auch die praktischen Erfahrungen, grundsätzlich hoffe ich aber, dass sich offene Standards wie bspw. DMR eher durchsetzen.

Im Rhein-Main-Gebiet gibt es ja glücklicherweise eine große Auswahl von Digimodes, die über die Relais der Taunus Relais Gruppe nutzbar gemacht werden.
Also, nach bisschen rumtesterei und schlau lesen mal SDR-Radio, Virtual Audio Cable und den DSD angeworfen und die Frequenz 438.200 MHz eingestellt und gewartet, bis sich der Umsetzer mal meldet. Das Resultat sieht man dort:
Eigentlich bin ich ja eher in der TETRA-Welt zuhause, aber man sieht auf jeden Fall, dass ein paar PDU's ausgewertet werden. Offensichtlich senden DMR-Umsetzer ähnlich wie TETRA-Repeater auch in bestimmten Zeitabständen eine Art Präsenzsignal, ohne dass Sprache übertragen werden muss. Aber wie gesagt, was DMR betrifft, bin ich nicht wirklich firm, da müsste ich mich mal bei Gelegenheit bei der ETSI bedienen...
D-Star soll der DSD insofern unterstützen, dass er wenigstens die Datenpakete anzeigt. Der Sprach-CODEC unterliegt ja leider entsprechenden Patenten. Leider habe ich aber auch das nicht zum laufen bekommen, hier ist wohl noch etwas Feinabstimmung notwendig.

Natürlich ist jetzt gerade auf den Multimode-Relais in der Nähe nichts los, aber ich denke oben der Screenshot zeigt schon mal, dass mit der beschriebenen Kombi einiges geht.

Übrigens, weil es mir heute vor die Linse bzw. in den Google Reader gesprungen ist, PD0AC schreibt in seinem Blog etwas über ein potentiell interessantes neues Mobilgerät, das Hora HR-79D. Mal sehen, was draus wird, das könnte wirklich noch spannend werden...

Donnerstag, 21. März 2013

Digimodes mit RTL-SDR

Wie beim letzten Post schon angekündigt, gibt es jetzt ein paar Tipps, wie man digitale Übertragungsarten mit dem RTL-SDR dekodieren kann. Wer sich jetzt aber Tipps zum TETRA-Empfang etc. erhofft, den muss ich jetzt schon enttäuschen.

Was wird alles benötigt?
Im vorliegenden Beispiel nutze ich SDR-Radio in der Preview Version. Den Link gibts ebenfalls im alten Post. Zusätzlich benötigt man noch die Software Virtual Audio Cable. Diese ist leider kostenpflichtig, wobei es auch eine Trial-Version gibt. Inwiefern deren Beschränkungen ein Problem bei meinem Anwendungszweck haben, kann ich hier leider nicht sagen.
Zu guter Letzt wird natürlich noch eine Software benötigt, die die digitalen Informationen dekodieren kann. Und da wird es dann auch echt unübersichtlich, weil es ohne Ende Tools für die Soundkarte gibt, um die verschiedensten Übertragungsarten zu dekodieren, von FMS und 5-Ton-Folgen über Modes die in erster Linie im Amateurfunk genutzt werden und Dekodern für kommerzielle Anwendungen wie analoge und digitale Bündel- bzw. Betriebsfunkanwendungen. Alles hier vorzustellen, sprengt sicherlich den Rahmen und ich denke, der Fokus des Interesses liegt am ehesten auf der Verbindung der Komponenten miteinander.

Die Umgebung für den RTL-SDR sollte schon mal komplett laufen, das ist die Grundvoraussetzung. Dann geht es weiter, Virtual Audio Cable installieren. Letzteres ist quasi ein virtuelles Patchbay, mit dem man Ein- und Ausgänge miteinander verbinden kann und so eine Audioquelle für Soundkartendecoder bereitstellt, ohne mit Kabeln hantieren zu müssen.

Die Konfiguration von Virtual Audio Cable erfolgt sinnvollerweise über den Eintrag "Control Panel" im Startmenü. Daraufhin sieht man folgende Übersicht:

Die Einstellungen kann man so direkt übernehmen. Ich habe ehrlich gesagt noch nicht viel daran gedreht und da ich bisher auch keine schwerwiegenden Probleme im Betrieb hatte, ergab sich auch nicht wirklich die Notwendigkeit dafür.
Hat man das soweit eingerichtet, gibt es in der Liste der Audio-Geräte zwei neue Einträge:
Jetzt startet man das Programm "Audio Repeater (MME)" im Startmenü und erhält diese Ansicht:
Hier also die Quelle und das Ziel unseres "Patchkabels" auswählen und auf "Start" klicken.

Ab dann ist es eigentlich recht einfach. Man wählt in SDR-Radio im jeweiligen VFO den Menüpunkt "Audio" und dann "Playback Device". Dort kann man jetzt Line 1 auswählen. Hat man mehrere VFO's laufen und will diese auch dekodieren, kann man sich natürlich entsprechend mehr Audiokabel konfigurieren und die entsprechenden Ziele im jeweiligen VFO auswählen.

Jetzt würde ich natürlich gerne auch noch ein Beweisfoto posten, welches den Erfolg der bisherigen Bemühungen auch belegt. Aber ich befinde mich scheinbar gerade in einem völligen HF-Loch, nicht mal hin und wieder vorbeischwirrende APRS-Pakete kann ich im Moment anbieten. Auf das Posten von Screenshots von dekodierten FMS-Nachrichten etc. möchte ich aus hoffentlich nachvollziehbaren Gründen hier ebenfalls verzichten.
Wenn ich wieder einen günstigeren Standort habe, wird etwas ordentliches nachgereicht...:-)