SDR# (sprich SDR Sharp) ist ein SDR-Programm, welches ebenfalls kostenlos zu bekommen ist und kontinuierlich weiter entwickelt wird. Schon früh kam die Integration des RTL-SDR mit ins Paket, jedoch war mir die Oberfläche damals zu spartanisch und die Möglichkeiten doch eher begrenzt. Das hat sich mittlerweile geändert, auch wenn mir persönlich die Oberfläche von SDR-Radio.com besser gefällt. Aber zum Vergleich später mehr.
Das gesamte Paket und grundsätzliche Infos zum Projekt gibt es dort: http://sdrsharp.com/
Mein Tipp wäre, dieses Skript zu laden, welches dem User die gröbste Arbeit abnimmt: http://sdrsharp.com/downloads/sdr-install.zip
Dabei wird die aktuellste Version geladen, genauer die Dev-Version, in die die aktuellsten Änderungen integriert sind, die aber auch nicht immer 100%ig stabil sein muss. Bisher hatte ich damit allerdings keine wirklichen Probleme.
Am besten startet man das Skript direkt in einem extra angelegten Ordner, denn dort wird auch das Verzeichnis für SDR# angelegt. Eine Installation erfolgt nicht, das Programm kann direkt im Unterordner gestartet werden.
Läuft alles gut, findet man folgende Oberfläche beim Start:
Nur soviel, über das Dropdown-Menü links oben lässt sich das jeweilige SDR auswählen, wo wir natürlich RTL-SDR/USB auswählen. Wenn der Stick richtig erkannt wurde, geht es nach dem Klick auf die Schaltfläche "Play" auch los und unser Dongle sollte sich über die Spektrumanzeige oder die Frequenzanzeige oberhalb davon abstimmen lassen. In "Configure" gibt es verschiedene Optionen für unser SDR, unter anderem die Aktivierung der AGC oder ggf. eine manuelle Verstärkungssteuerung.
Die oberen Einstellungen sind ausgegraut, wenn man zuvor auf "Play" gedrückt hat, weil sich diese im laufenden Betrieb nicht ändern lassen, eigentlich logisch.
Links oben unter Radio lassen sich Parameter wie Bandbreite, Modulationsart etc. einstellen. Nett ist auch die Funktion, eine Schrittweite festzulegen und SDR# zu sagen, dass es sich am Raster orientieren soll. Bei kalibriertem Dongle lässt sich so direkt zwischen den einzelnen Kanälen springen und auf der anderen Seite immer noch eine Feinabstimmung über die Frequenzanzeige oben durchführen.
Die meisten Einstellungen links sind selbsterklärend und lassen sich mit etwas Spieltrieb selbst erkunden.
Was sind jetzt die Vorteile aus meiner Sicht gegenüber anderen Programmen?
SDR# ist für mich sehr übersichtlich gestaltet. Es gibt fast keine verschachtelten Menüs, das Spektrum ist immer im Blick. So lässt sich gut mit den Einstellungen experimentieren und die Ergebnisse sind sofort sichtbar, insbesondere bei der Verwendung von Dekodern etc., wo man also nicht direkt das empfangene Signal hört und somit die direkte Rückmeldung über den Erfolg oder Misserfolg von Einstellungen erfahrbar ist.
Das Spektrum nimmt auch gleich den größten Raum des Bildschirms ein, welches die Ausrichtung auf die empfangenen Signale gut sichtbar macht.
Was die Auswahl von Modulationsarten betrifft, geben sich die üblichen Programme nicht wirklich was. Wie man am obigen Screenshot sieht, kann SDR# auch RDS bei Rundfunksendern dekodieren, eine ganz praktische Funktion, welche aber ein ordentliches SNR erfordert.
Ein ganz wichtiger Punkt aus meiner Sicht ist die Möglichkeit, Plugins zu installieren. Damit wird die etwas spartanische Frequenzverwaltung gut ausgeglichen, wobei der Markt erfreulicherweise kontinuierlich wächst.
Schade ist, dass man zum Ändern von manchen Audioparametern die aktuellen Wiedergabe unterbrechen muss, bspw. um den Audioausgang zu ändern, das funktioniert bei SDR-Radio.com deutlich simpler. Dafür funktioniert die Rauschsperre recht gut, eine Wohltat für den FM-Hörer, wobei die Einstellung von HDSDR nach wie vor für mich am einfachsten ist.
Hier nochmal ein Screenshot mit den Einstellungen für das Dongle:
Soweit meine erste Einführung in SDR#, mehr kommt dann kurzfristig an bekannter Stelle :-)
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