Mittwoch, 26. Juni 2013

Vorstellung F-Stop Loka

Nach meiner Einführung gestern, möchte ich das feine Teilchen dann auch mal ausführlicher vorstellen. Wie schon beschrieben, soll der F-Stop Loka als Allrounder dienen, dabei meine Fotoausrüstung sicher und komfortabel durch die Gegend transportieren und auch noch genug Platz für zusätzliche (Wander-)Ausrüstung bieten.

Die Mountain Serie von F-Stop besteht immer aus einem Rucksack (Shell) und einem Inlay (ICU) für die Kameraausrüstung. Beides gibt es in verschiedenen Varianten und Größen und sollte so viele Einsatzbereiche abdecken können.
Leider konnte ich bisher keine besseren Bilder von dem schicken Teil machen, aber ich denke man erkennt das Gröbste darauf. Ansonsten sind die Bilder auf der Homepage von F-Stop wirklich gut und aussagekräftig, wie ich finde. Auch die Bilder des Tests von MTB-News.de zeigen viele Details.
Loka in artgerechter Haltung

F-Stop Loka

Der Loka ist ein Tourenrucksack mit angegebenen 37 Litern Volumen und 1,56 Kg Gewicht. Dazu kommt natürlich noch das Gewicht der ICU. Er besteht aus einem Hauptfach, welches über das Tragesystem und den Deckel zugänglich ist. 
Loka mit geöffnetem Tragesystem und Medium-ICU
 Grundsätzlich kann der Loka ICU's in den Größen von Small bis Large aufnehmen. Large deckt dabei die gesamte Rückenöffnung ab, bei den anderen beiden bleibt ein entsprechend großer Spalt, der mir erst etwas merkwürdig aussah. In der Praxis ist das aber überhaupt kein Nachteil, ganz im Gegenteil. So kann man zum einen seinen Fotokram bequem unter bekommen und gleichzeitig noch das Fach darüber mit sonstiger Ausrüstung beladen.
Auf der Rückseite des Tragesystems sind noch weitere Fächer, bspw. für Speicherkarten etc. vorgesehen.
Die ICU wird mittels Klettstreifen an einem Alu-Gestänge befestigt und kann sich somit auch bei heftigerer Bewegung nicht im Rucksack selbstständig machen. Praktisch ist der helle Stoff im Inneren des Rucksacks, somit lassen sich Sachen doch einfacher finden als in einem schwarzen Loch, gerade bei kleiner ICU und entsprechend viel Platz für sonstiges Material.

Der Loka besteht aus 330er Ripstop Nylon und ist am Boden mit Hypalon verstärkt, welches teilweise auch für Steigeisentaschen verwendet wird und dementsprechend robust ist.
An den Seiten befinden sich Molle-Schlaufen, um hier noch weitere Taschen oder andere Ausrüstungsgegenstände befestigen zu können. Diese findet man übrigens auch am Hüftgurt.

 Ebenso finden sich Kompressionsriemen und Netztaschen an der Seite.
Der Deckel des Hauptfachs ist mit einer weiteren Taschen versehen, welche nochmal zwei kleine Klettfächer beinhaltet.
Oben auf dem Foto ist ebenfalls der Ausgang für das Trinksystem zu sehen, welches im Rucksack befestigt werden kann. Wem das zu heikel ist, der kann ein beliebiges Trinksystem natürlich auch in einer entsprechenden Hülle außen befestigen.
Auf der Front befindet sich ein weiteres kleines Fach, welches mittels wasserdichtem Reißverschluss geöffnet werden kann. Außerdem findet man verschiedene Möglichkeiten zur Befestigung, bspw. eines Stativs und Schlaufen für die Gate Keeper.
Ein Fach für eine Regenhülle findet sich auf dem Boden, jedoch muss man diese extra dazu bestellen. Andere Tests sagen, dass der Loka schon ohne diese gut gerüstet gegen Schauer ist, aber eine zusätzliche Hülle bringt natürlich noch mehr Sicherheit.

Kommen wir zu einem der wichtigsten Punkte bei einem Rucksack, das Tragesystem. Es handelt sich hierbei und ein relativ hartes und gut anpassbares System. Wer einen perfekt belüfteten Rucksack mit offenporigem Schaum oder gar einem Netzrücken sucht, ist definitiv falsch. Am ehesten ist das System vergleichbar mit anderen Tourenrucksäcken für alpine Gegenden wie zum Beispiel dem Osprey Mutant. Ziel ist es, den Rucksack möglichst stabil am Rücken des Trägers zu halten und auch bei stärkeren Bewegungen nicht aus der Ruhe zu bringen. Dabei bleibt das Gewicht durch den engen Kontakt nahe beim ursprünglichen Schwerpunkt und der Rucksack zieht einen nicht nach hinten.
Beim Loka geht also Kontrolle deutlich über Belüftung, das sollte man bei der Auswahl beachten. Wer mehr Belüftung haben will und weniger an Zeug mit sich rumträgt, der sollte sich mal den Guru ansehen.
Ich sehe das bewusst nicht als Kritikpunkt, sondern es handelt sich einfach um einen Rucksack mit einem alpinen Tragegestell. Vom Tragekomfort kann ich überhaupt nicht meckern, auf meinen Rücken passt der Loka gut und mit meiner Ausrüstung kann ich das Tragesystem bisher nicht an seine Grenzen bringen. Die Hüftflossen sind eher stabil und damit auch in der Lage, Kraft auf die Hüfte abzuleiten.
Wie schon beschrieben, befinden sich Molle-Schlaufen auch am Hüftgurt. Außerdem findet man verschiedene Möglichkeiten zur Befestigung bspw. der Kamera an den Schultergurten und auch Schlaufen für den Trinkschlauch sind vorhanden.

ICU Medium pro

Für meine Ausrüstung habe ich zunächst einmal zwei ICU geordert, Medium und Small pro. Die pro-ICUs sind so tief, dass eine Kamera mit Batteriegriff hinein passt. Wenn man darauf nicht angewiesen ist, kann man  auf die Shallow-ICU zurückgreifen und gewinnt mehr Platz im Rucksack. Als Alternative dazwischen gibt es noch die Slope-ICU, welche angeschrägt sind und somit auf der einen Seite Platz für einen großen Body lassen, aber auf der anderen Seite nur so hoch sind wie die Shallow-ICU und dementsprechend ein Kompromiss zwischen Platz für die Fotoausrüstung sonstigen Gegenständen darstellt. 
Die kombinierbaren Größen finden sich bei F-Stop in der Beschreibung des Loka. Bei den ICUs findet man dann auch Beschreibungen und Bilder, was alles in die jeweiligen Größen reinpasst. Teilweise stimmen leider die Beschreibungen nicht mit den Bildern überein, was sicherlich bald behoben wird. 
Eine ICU besteht aus dem von anderen Fototaschen bekannten Schaumstoffeinsätzen, die über Klett miteinander verbunden werden können. Weiter findet man noch elastische Bänder mit Klett, um die Ausrüstung vor dem Herausfallen zu sichern. Jede ICU wird in einem Stoffbeutel geliefert und ist mittels Reißverschluss verschließbar. Im Deckel findet sich ein Schaumstoffpolster, um die Ausrüstung in ausgebautem Zustand zu schützen. Dieses kann entnommen werden, um den Deckel weg zu klappen und dann im Rucksack zu befestigen. Außerdem findet man noch einen Tragegriff an der ICU und D-Ringe, um einen Tragegurt daran zu befestigen und sie damit einzeln Transportieren zu können. 

Die ICU im Rucksack sieht man ja oben schon, hier nochmal Bilder vom Handy, um zu zeigen, wie die Beladung der Größe Medium mit meiner Ausrüstung aussieht:


Die Kamera befindet sich derzeit am unteren Boden der Medium ICU, um den Schwerpunkt weit unten zu behalten. In diesem Fall muss aber auch das Tragesystem komplett geöffnet werden, um die Kamera zu entnehmen. Hier kann man also noch einiges optimieren. Gut zu sehen ist die Möglichkeit, auf den Inhalt des Rucksacks außerhalb der ICU zugreifen zu können.

Woher nehmen?

F-Stop vertreibt seine Produkte in erste Linie direkt, wobei man einen Vertrieb in Europa nutzen kann und somit keine Einfuhrumsatzsteuer etc. entrichten muss. Dennoch ist das der einzige wirkliche Nachteil, den ich sehe. Man kann die Sachen eben nirgends im Laden begrabbeln und sich ein Bild davon machen. Außerdem ergeben sich teilweise echt heftige Lieferzeiten, wie man auf der Homepage ja sehen kann.
Teilweise kann man sein Glück auch noch bei www.cameranu.nl versuchen. Dort habe ich den Loka mit den 2 ICU bestellt und die Lieferung über UPS ging wirklich schnell. Aber auch dort ist vieles nicht lieferbar.
Ich werde mir auf jeden Fall noch eine Large-ICU bestellen, wobei ich mich noch zwischen der Slope und der Pro entscheiden müsste.

Fazit: Geiles Teil

Ich bin wirklich begeistert, sowohl von den Features, der Flexibilität als auch der Verarbeitung. Natürlich ist die gesamte Kombination nicht gerade billig, aber aus meiner Sicht den Preis absolut wert. Problematisch ist nur die Liefersituation und eine Regenhülle hätte man wirklich mitliefern können. Ansonsten habe ich bisher so gar nichts zu meckern. Außer vielleicht, dass mich jetzt noch der Guru anlacht und die Messenger Bags ebenfalls sehr schick aussehen....;-)

 



Dienstag, 25. Juni 2013

Verpackungskunst für Fotoausrüstung

Nachdem es mich lange beschäftigt hat, will ich mal kurz beschreiben, wie ich meine Fotoausrüstung neuerdings transportiere. Im Anschluss gibt es dann auch noch eine ausführlichere Vorstellung der Gerätschaften.

Zum ist-Stand, ich hatte lange Zeit einen Lowepro Minitrekker AW, also einen Fotorucksack, dem man sein Alter durchaus ansieht. Gar nicht mal wegen irgendwelchem Verschleiß, sondern mehr, weil sich mit den Jahren doch einiges getan hat. Das Tragesystem ist eigentlich keins, schlechte Belüftung und Komfort ist im Vergleich zu Tourenrucksäcken ein Fremdwort.
Gegen den Schutz der Ausrüstung kann man dagegen nicht viel sagen, auch die Übersicht ist gut.
Insgesamt will ich ihn hier nicht zu schlecht stehen lassen, aber nach einigen Jahren durfte auch mal etwas neues her.

Und damit fing das Drama an. Es gibt mittlerweile eine große Anzahl verschiedener Konzepte. Grundsätzlich gibt es natürlich Schultertaschen und Rucksäcke, und dann eben noch sogenannte Slingbags, die in der Regel über eine Schulter gehen und durch Ziehen des Rucksacks vom Rücken auf die Brust den Zugriff auf die Ausrüstung ermöglichen.
Noch vor dem Lowepro hatte ich mal eine Crumpler Next Venue, mit der ich ebenfalls zufrieden war. Toll bei Schultertaschen ist natürlich immer der einfache Zugriff und auch der Wechsel von Objektiven ohne etwas ablegen zu müssen und ohne größere Absturzgefahren für die Ausrüstung. Weniger toll ist dafür der Transport von schwerer Ausrüstung über längere Strecken. Hier sind Rucksäcke natürlich klar im Vorteil, von der Kompaktkamera und bisschen Wanderausrüstung bis zum Transport des Materials für ganze Fotoexpeditionen ist alles drin. Dazwischen kann man die Slingbags einsortieren, die sich etwas komfortabler als Schultertaschen tragen lassen, aber dennoch den einfachen Zugriff auf die Ausrüstung ermöglichen.
Einen etwas erleichterten Zugriff auf das Material bieten noch Rucksäcke mit einer Öffnung im Bereich des Tragesystems, wie zum Beispiel die Lowepro Flipside-Reihe. Man kann den Rucksack bei geschlossenem Hüftgurt vom Rücken nach vorne drehen und dann nach vorne klappen lassen, um Zugriff auf den Inhalt des Rucksacks zu bekommen. Klingt kompliziert, ist aber ne schöne Sache und aus meiner Sicht bieten die Modelle ein sehr schönes Preis-Leistungsverhältnis! Also hier schon mal der erste Tipp, wenn man einen "klassischen" Fotorucksack sucht.
Wer rätselt, ob die eigene Ausrüstung in die Tasche oder den Rucksack wirklich sinnvoll passt, der kann sich übrigens sehr schön bei Jörg Langer informieren: http://taschenfreak.de/blog/
Mittlerweile gibt es eine beachtliche Sammlung und es gibt nicht viele Modelle, die dort nicht vertreten sind. Gleichzeitig kann man das Projekt natürlich mit zusätzlichen Bildern unterstützen und so anderen Fotografen helfen.

Soviel erstmal zum Vorgeplänkel. Für mich wichtig war natürlich, meine Ausrüstung verstaut zu bekommen. Dazu gehören derzeit eine Canon 5DII, ein Canon 17-40, Sigma 70-200 2.8, Canon 550EX und noch bissi Kleinkram wie Filter, Akkus, Speicherkarten etc. Außerdem sollte noch zusätzliche Ausrüstung wie eine Regenjacke, Nalgene-Trinkflasche und ähnliches reinpassen. Dazu ein ordentliches Tragesystem und die Möglichkeit, mein leider nicht besonders kleines und leichtes Stativ transportiert zu bekommen. Vorzugsweise sollte das Modell der Begierde auch einen zusätzlichen Rucksack bei Tagestouren im Mittelgebirge und den Alpen ersetzen können.
Außerdem bin ich ja im Moment viel unterwegs und muss somit auch mal den Kram in Städten rumtragen und somit die urbane Survivalausrüstung (Google Nexus 7, Regenschirm, Einkaufstasche ;-) ) transportiert bekommen, möglichst kompakt und mit leichtem Zugriff.
Hier merkt man schon, dass die Anforderungen so weit auseinander gehen, dass es mit einem einzigen Rucksack oder einer Tasche nicht getan ist. Ab hier standen dann auch ein Rucksack und eine Schultertasche auf der Einkaufsliste.

Der Rucksack

Grundsätzliche Anforderungen habe ich ja oben schon beschrieben. Es gibt mittlerweile durchaus Kombinationen der üblichen Hersteller, die einen Bereich für die Fotoausrüstung in Beschlag nehmen und Platz für weitere Ausrüstung bieten. Hier wäre sowas wie der Lowepro Photo Hatchback zu nennen. Aber dort passt auch in das größte Modell meine Ausrüstung nicht rein. Längere Zeit habe ich bei diversen Händlern und auch bei Globetrotter verbracht und dort verschiedenste Kombinationen durchgespielt.
Eine durchaus ernst zunehmende Variante ist die Verwendung eines Inlets in einem "normalen" Tourenrucksack. Hier bietet sich natürlich die relativ gut sortierte Globetrotter-Filiale des Vertrauens an, um zu experimentieren. Globi bietet von Mountainsmith ein entsprechendes Inlet an: https://www.globetrotter.de/shop/rucksaecke-taschen/fototasche/mountainsmith-kit-cube-traveler-219876/
Meine Ausrüstung passt rein und der Schutz erscheint beim Begrabbeln im Geschäft durchaus ausreichend. Allerdings benötigt man einen Rucksack, dessen Front sich möglichst weit öffnen lässt und selbst dann ist der gepolsterte Deckel des Inlets noch etwas im Weg, lässt sich aber einigermaßen wegbiegen.
Alle dedizierten Fotorucksäcke waren zu diesem Zeitpunkt bereits rausgeflogen, teilweise wegen fehlendem Platz, schlechtem Tragesystem, mangelnder Flexibilität etc.
Auch bei den Tourenrucksäcken bleiben nicht viele Alternativen. Für mich sind am Ende nur zwei Modelle übrig geblieben: Der Tasmanian Tiger Mission Pack und der 5.11 Rush 24. Beides nicht gerade zivile Modelle, aber dank den Molle-Schlaufen sehr variabel und in Schwarz wäre es einigermaßen erträglich gewesen. Für den TT Mission Pack sprach klar das komfortable Tragesystem, dafür war das Inlay nur mit einiger Überredungskunst in den Rucksack zu bekommen. Hier macht sicher auch Übung den Meister und im Endeffekt baut man das auch nicht ständig rein und raus und somit hätte man damit leben können. Im Gegensatz zum 5.11 gehen die Reißverschlüsse nicht bis fast an den Boden, sondern hören einige cm weiter oben auf, was den Zugriff erschwert. Beim Rush 24 dagegen ließ sich das Inlet ohne viel Aufwand verstauen und der Rucksack ließ sich gut schließen. Dafür ist das Tragesystem deutlich simpler und der zusätzliche Platz im Rucksack hält sich sehr in Grenzen. Der TT Mission Pack ist bei Amazon ungefähr zum Preis des 5.11 zu haben, hier also kein großer Unterschied zwischen den Modellen. So bekommt man für deutlich unter 200 Euro eine interessante Kombination mit dem Mountainsmith-Inlay.
Aber wirklich glücklich war ich mit der Lösung nicht und habe mich weiter umgesehen. Dabei bin ich auf die Firma F-Stop gestoßen. In der Produktreihe Mountain gibt es verschiedene Tourenrucksäcke, mit sogenannten Internal Camera Units (ICU) bestückt werden können. Man erhält ein sehr flexibles System, welches auch von Sportfotografen im Outdoorbereich gerne verwendet wird. Hier möchte ich mal auf die großartige Seite von Lars Schneider verweisen, der bei mir regelmäßig Fernweh auslöst: http://www.outdoor-visions.com/
Berichte, bspw. im DSLR-Forum und bei MTB-News waren mehr als positiv und damit war ich endgültig angefixt. Tatsächlich haben die Teile von F-Stop nur einen wirklichen Nachteil, die Lieferzeit kann lange dauern. Aber ich hatte Glück und somit traf kurze Zeit darauf der F-Stop Loka mit der Pro-ICU in Medium und Small ein. Ein sehr schönes Modell, welches ich aber in einem anderen Beitrag nochmal ausführlicher vorstellen will.

Die Schultertasche

Hier waren die Anforderungen ja eher gering, zumal ich nicht unbedingt das Stativ an einer Schulter hängen haben möchte. Also war es mehr eine subjektive Entscheidung. Bei vielen Fotografen sehr beliebt sind die Taschen und Rucksäcke von Think Tank Photo. Nette Features, sicher nicht ganz billig, aber durchaus preiswert. Beliebt und bewährt ist die Urban Disguise-Modellreihe, wobei mich das 40er Modell am ehesten angelacht hat. In Anbetracht der Anschaffung des Rucksacks war mir der Preis allerdings dann doch etwas hoch. Noch nicht allzu lange gibt es die Sub Urban Disguise-Reihe, die mit etwas kleineren Taschen und etwas reduzierten Features aufwartet, bei deutlich günstigeren Preisen. Das größte Modell der Reihe erschien mir ausreichend das ist es dann auch geworden. Auch dieses werde ich demnächst hier mal vorstellen.

Fazit

Jetzt ist der Text doch recht lange geworden. Daran kann man aber eben auch sehen, dass ich mir wirklich nicht leicht getan habe mit der Auswahl. Die ersten Touren mit der neuen Ausrüstung sind gemacht und ich bin bisher echt zufrieden. Aber insgesamt ist die Auswahl der passenden Fototasche/-rucksack eine sehr individuelle Sache. Vielleicht habe ich mit diesem Roman doch noch den einen oder anderen Hinweis geben können.

Mittwoch, 5. Juni 2013

SDR# und der Digital Speech Decoder

So, wenn ich schon dabei bin, gibt es gerade noch einen Post hinterher.
Wer wie ich bisher etwas Probleme hatte, den DSD auch zu einer Audioausgabe zu bewegen, dem kann geholfen werden. Möglicherweise ist das auch völlig trivial, aber ich bin nur zufällig auf den entscheidenden Hinweis gestoßen, weswegen ich es hier doch nochmal beschreiben will.

Zum DSD habe ich ja bereits etwas geschrieben, ebenso zu SDR#.

Um das ganze System zum Laufen zu bringen, muss man wie bisher auch immer VAC oder ein ähnliches Programm nutzen.
In SDR# dann den passenden Audioausgang wählen und VAC das Signal auf einen weiteren Line-Ausgang "patchen" lassen. Jetzt stimmt man SDR# auf die entsprechende Frequenz ab, auf der ein P25 oder DMR-Signal empfangen wird, und natürlich startet man wie bekannt den DSD in der Kommandozeile.

Es müssten jetzt Meldungen über entsprechend dekodierte Pakete über den Bildschirm fliegen, und DSD sollte zumindest schon einmal sagen können, ob es sich um dekodierbares Digitalsignal handelt. Bei kamen zu diesem Zeitpunkt auch immer mal kürzere Sprachfetzen über den Lautsprecher, aber nie mehr als einzelne Silben.

Entscheidend ist jetzt die Einstellung in SDR#, den Audiofilter auszuschalten und den Haken bei "Swap I&Q" zu setzen. Daraufhin muss man neu abstimmen, das Frequenzspektrum wird an der Mittenfrequenz gespiegelt und man muss das Signal erstmal wieder suchen. Hat man es gefunden und sauber darauf abgestimmt, sollte man dem Gespräch lauschen können. Die Sprachqualität ist dabei eher schlecht, was wohl an der Implementierung der entsprechenden CODECs liegt, aber für erste Experimente sollte es reichen. Ich hätte auch gerne mal ein Sample hier hochgeladen, aber ich möchte ungern Aufzeichnungen von anderen Leuten ohne deren Wissen hier reinsetzen.
Auf dem Bildschirm sieht es nicht viel anders aus, als es vorher der Fall war:



Grundsätzliches zu SDR#

Da ich den letzten Tagen länger mit SDR# gebastelt habe, will ich hier auch mal darauf eingehen und den Vergleich zu SDR-Radio.com V2 ziehen. Außerdem gibts noch was zu SDR# und DSD und zu einem tollen Plugin-Paket für das Progrämmchen. Aber erstmal direkt zu SDR#...

SDR# (sprich SDR Sharp) ist ein SDR-Programm, welches ebenfalls kostenlos zu bekommen ist und kontinuierlich weiter entwickelt wird. Schon früh kam die Integration des RTL-SDR mit ins Paket, jedoch war mir die Oberfläche damals zu spartanisch und die Möglichkeiten doch eher begrenzt. Das hat sich mittlerweile geändert, auch wenn mir persönlich die Oberfläche von SDR-Radio.com besser gefällt. Aber zum Vergleich später mehr.

Das gesamte Paket und grundsätzliche Infos zum Projekt gibt es dort: http://sdrsharp.com/
Mein Tipp wäre, dieses Skript zu laden, welches dem User die gröbste Arbeit abnimmt: http://sdrsharp.com/downloads/sdr-install.zip
Dabei wird die aktuellste Version geladen, genauer die Dev-Version, in die die aktuellsten Änderungen integriert sind, die aber auch nicht immer 100%ig stabil sein muss. Bisher hatte ich damit allerdings keine wirklichen Probleme.
Am besten startet man das Skript direkt in einem extra angelegten Ordner, denn dort wird auch das Verzeichnis für SDR# angelegt. Eine Installation erfolgt nicht, das Programm kann direkt im Unterordner gestartet werden.
Läuft alles gut, findet man folgende Oberfläche beim Start:
 Im vorliegenden Fall habe ich bereits auf den lokalen Radiosender abgestimmt. Ich will hier auch nicht zu ausführlich auf die einzelnen Optionen eingehen, weil sich sehr schöne Anleitungen bereits im Netz finden. Ein Beispiel wäre diese: http://www.atouk.com/wordpress/?p=153
Nur soviel, über das Dropdown-Menü links oben lässt sich das jeweilige SDR auswählen, wo wir natürlich RTL-SDR/USB auswählen. Wenn der Stick richtig erkannt wurde, geht es nach dem Klick auf die Schaltfläche "Play" auch los und unser Dongle sollte sich über die Spektrumanzeige oder die Frequenzanzeige oberhalb davon abstimmen lassen. In "Configure" gibt es verschiedene Optionen für unser SDR, unter anderem die Aktivierung der AGC oder ggf. eine manuelle Verstärkungssteuerung.
Die oberen Einstellungen sind ausgegraut, wenn man zuvor auf "Play" gedrückt hat, weil sich diese im laufenden Betrieb nicht ändern lassen, eigentlich logisch.
Links oben unter Radio lassen sich Parameter wie Bandbreite, Modulationsart etc. einstellen. Nett ist auch die Funktion, eine Schrittweite festzulegen und SDR# zu sagen, dass es sich am Raster orientieren soll. Bei kalibriertem Dongle lässt sich so direkt zwischen den einzelnen Kanälen springen und auf der anderen Seite immer noch eine Feinabstimmung über die Frequenzanzeige oben durchführen.
Die meisten Einstellungen links sind selbsterklärend und lassen sich mit etwas Spieltrieb selbst erkunden.
Was sind jetzt die Vorteile aus meiner Sicht gegenüber anderen Programmen?
SDR# ist für mich sehr übersichtlich gestaltet. Es gibt fast keine verschachtelten Menüs, das Spektrum ist immer im Blick. So lässt sich gut mit den Einstellungen experimentieren und die Ergebnisse sind sofort sichtbar, insbesondere bei der Verwendung von Dekodern etc., wo man also nicht direkt das empfangene Signal hört und somit die direkte Rückmeldung über den Erfolg oder Misserfolg von Einstellungen erfahrbar ist.
Das Spektrum nimmt auch gleich den größten Raum des Bildschirms ein, welches die Ausrichtung auf die empfangenen Signale gut sichtbar macht.
Was die Auswahl von Modulationsarten betrifft, geben sich die üblichen Programme nicht wirklich was. Wie man am obigen Screenshot sieht, kann SDR# auch RDS bei Rundfunksendern dekodieren, eine ganz praktische Funktion, welche aber ein ordentliches SNR erfordert.
Ein ganz wichtiger Punkt aus meiner Sicht ist die Möglichkeit, Plugins zu installieren. Damit wird die etwas spartanische Frequenzverwaltung gut ausgeglichen, wobei der Markt erfreulicherweise kontinuierlich wächst.

Schade ist, dass man zum Ändern von manchen Audioparametern die aktuellen Wiedergabe unterbrechen muss, bspw. um den Audioausgang zu ändern, das funktioniert bei SDR-Radio.com deutlich simpler. Dafür funktioniert die Rauschsperre recht gut, eine Wohltat für den FM-Hörer, wobei die Einstellung von HDSDR nach wie vor für mich am einfachsten ist.
Hier nochmal ein Screenshot mit den Einstellungen für das Dongle:
Soweit meine erste Einführung in SDR#, mehr kommt dann kurzfristig an bekannter Stelle :-)

Dienstag, 4. Juni 2013

Doch nicht neu eingetroffen...

So, entgegen meiner Ankündigung gibt es wohl doch keinen Vergleich zwischen r820t und dem E4000. In meinem neuen Stick scheint nämlich tatsächlich noch ein E4000 zu stecken, behauptet zumindest SDR# und diverse andere Software. Geöffnet habe ich ihn bisher noch nicht, steht wohl die Tage noch an, wobei ich ihn lieber derzeit intakt lassen würde. Merkwürdigerweise lässt SDR-Radio.com V2 jedoch auf unter 30 MHz abstimmen, da muss ich jetzt erstmal ausprobieren, ob das mit dem Terratec auch geht, in diesem steckt nämlich tatsächlich ein E4000. Signale konnte ich dort außer vielen Störungen leider bisher nicht ausmachen, was aber durchaus an den vorhandenen Antennen etc. liegen dürfte, also keine 100%ige Gewissheit in dieser Richtung.

Dafür schreibe ich dann als Ersatz etwas über das Zusammenspiel von SDR# mit DSD und über die Plugins dazu, denke das sollte Entschädigung genug sein...

Montag, 27. Mai 2013

Neu eingetroffen: r820t

Samstag war es so weit, ich konnte meinen neuen DVB-T-Stick bei der Post abholen. Dabei handelt es sich um ein Modell, welches nicht so wie mein Cinergy-Stick mit dem E4000 als Tuner läuft, sondern mit dem "Nachfolger", dem r820t von Rafael Micro. Wer mehr über den Stick erfahren will, dem sei folgende Seite empfohlen: http://superkuh.com/rtlsdr.html
Dort findet sich auch das Datenblatt für den Tuner, für diejenigen, die es ganz genau wissen wollen. Allgemein eine sehr schön und ausführlich gemachte Seite, wenn auch etwas unübersichtlich.
Was bringt der neue Tuner jetzt? Einerseits diskutiert man, ob dieser empfindlicher ist als der E4000, wobei die Tendenzen dazu gehen, dass er besonders in den hohen Frequenzbereichen besser ist als sein Vorgänger. Ich habe noch keine größeren Vergleichstests gestartet, werde das aber auf jeden Fall noch machen. Erste Tests sind sehr vielversprechend, vielleicht war der Cinergy-Stick aber auch einfach sehr taub für seine Spezies.
Schön ist auch, dass der r820t bis auf ungefähr 24 MHz runter kommt, wer also mal in den CB-Funk-Bereich oder das 10m-Band reinhören will, kann hier auch ohne Konverter oder Mods glücklich werden. Zuhause kam ich damit nicht weit, aufgrund von ziemlichem QRM und der 50-cm-Magnetfußantenne auf dem Balkon, welche sicherlich nicht ideal ist. Aber demnächst kommt mal der Draht von RF Systems an die Buchse. À propos Buchse, an dem neuen Tuner ist eine MCX-Buchse verbaut, ein kurzes Adapterkabel auf IEC, ab da kann man den alten Adapter von IEC auf BNC weiter benutzen. Ist aber ein ziemlicher Verhau und sollte dann demnächst mal durch eine saubere Lösung abgelöst werden.

Die Einrichtung funktioniert problemlos, einfach den Stick an USB klemmen, Windows 7 findet den passenden Treiber. Diesen dann wie beim E4000-Stick durch Zadig ersetzen lassen und im SDR-Programm entsprechend auswählen und es kann los gehen.
Demnächst gibt es dann mal einen genaueren Vergleich, was die Teile so können, bin selbst gespannt.

Donnerstag, 9. Mai 2013

Der SDR Data File Analyser

Oben genannte Software ist ein Teil von SDR-Radio V2. Es dient dazu, aufgenommene Spektren zu analysieren und ermöglicht die nachträgliche Demodulation, wobei man immer auf die Rohdaten des Programms zurückgreift und somit erstmal völlig unabhängig von irgendwelchen Modulationsarten arbeiten kann.
Vor der Analyse muss man natürlich erstmal ein Spektrum aufnehmen. Dazu bemüht man in der SDR-Radio Console den Data Recorder. Ist dieser noch nicht an seinem Platz, wie im folgenden Screenshot dargestellt, muss man ihn erst "aktivieren". Dazu wechselt man auf den Reiter "Display" und mit einem Klick auf "Data (IQ) Recordings" öffnet sich ein kleines Untermenü, wo man sich für den Recorder entscheidet. Dieser wird dann im Bereich des VFO-B aktiv:


Dann geht es auch schon ans eingemachte, man sollte erstmal auf das Einstellungssymbol in der Button-Leiste klicken und dort die wichtigsten Einstellungen, nämlich potentielle Speicherorte und die Qualität festlegen. Letztere habe ich bisher nur mit 16-bit getestet, da dann schon riesen Datenmengen aus dem Programm heraus fallen. Dazu dient auch der nächste Menü-Punkt, hier kann man nämlich die Aufzeichnung auf feste Dateigrößen splitten, und diese etwas handlicher zu machen. Dazu gleich mehr.
Der Cache bezieht sich auf die Zeit, die das Programm standardmäßig zu der Aufnahme hinzufügt, nachdem man den Record-Button geklickt hat. Somit kann man auch noch nach einem kurzen Signal auf Aufnahme drücken und dieses wird hinzugefügt.
Im Data Recorder an sich sieht man in der Menüleiste ein Auswahlfeld, womit man die Aufnahmedauer begrenzen kann. Und damit dann auch gleich zu dem Haken, den diese großartige Funktion hat, sie produziert nämlich Daten in einer Größenordnung, dass man echt Angst bekommt. Im vorliegenden Beispiel habe ich bei einer Bandbreite von 2,5 MHz, 31 Sekunden Aufnahmedauer und 16 Bit Auflösung eine Datei von ungefähr 350 mb. Für eine Aufnahmedauer von mehreren Stunden, die einem der Recorder anbietet, sollte man also schon über größere Festplatten verfügen...
Für den Analyser empfiehlt Simon übrigens mindestens Win7 64-bit, einen Intel i5, 16gb RAM und eine SSD. In meinem Notebook mit Sandy Bridge-i5 und 8 gb RAM lässt sich schon ganz gut arbeiten, aber auch dieses kommt etwas ins Schwitzen bei der eigentlichen Analyse der Datendateien. Ein schneller Speicher ist ebenso nicht verkehrt, wobei man auch beachten sollte, dass SSD's nur eine bestimmte Anzahl von Schreibzyklen verkraften und solche Datenmengen bei anderen Anwendungen kaum vorkommen. Bei meinen Versuchen komme ich ungefähr auf eine Datenrate von 10mb/s, was sich auch bequem noch per Gigabit-LAN auf ein NAS schieben lässt.

Doch kommen wir endlich mal zum eigentlichen Analyser. Hat man in der Console eine entsprechende Datei aufgezeichnet, kann es los gehen. Man öffnet das Programm und bekommt dann erstmal folgendes zu sehen:


Oben links im Menü geht man jetzt nicht auf "Open", wie man vielleicht zunächst vermuten könnte, sondern auf "New", man will ja eine neue Analyse starten.
Im darauf erscheinenden Menü wählt man jetzt die zu analysierende Datendatei aus. Hat man eine längere Aufzeichnung angelegt, die aus mehreren Dateien besteht, reicht es dennoch die erste Datei auszuwählen, der Analyser sucht sich den Rest dann schon zurecht. Für erste Versuche muss man hier gar nicht unbedingt viel an den restlichen Einstellungen drehen, sondern kann gleich auf Analyse drücken. Darauf rechnet es wild los und wenn alles gut gelaufen ist, sieht es nach einer kürzeren oder längeren Wartezeit so aus:

An den Y-Achsen sieht man die Zeitstempel der Aufnahme, an der X-Achse natürlich wieder die Frequenz, also alles beim Alten. Links oben in dem Kästchen sieht man noch verschiedene Aufnahmedaten.
Dröseln wir erstmal die einzelnen Signale etwas auseinander. Bei knapp 438,200 MHz sehen wir ein Signal mit einem recht konstanten Pegel. Hierbei handelt es sich um den DMR-Repeater auf dem Großen Feldberg im Taunus. Gleich rechts davon dürfte es sich wohl um irgendeine Störung vom RTL-SDR handeln. Weiter oben im Spektrum bzw. weiter rechts in der Anzeige sehen wir ein analoges Sprachsignal. In der Mitte der bekannte DC-Spike. Bemerkenswert ist noch die POCSAG-Aussendungen knapp unterhalb von 440 MHz. Der Rest sind irgendwelche Störungen, die wir ignorieren können. Links unten im Player können wir nun die Modulationsart, einen Audio-Bandpass etc. anlegen und mit einem Klick auf den entsprechenden Punkt im Spektrum das Signal von diesem Punkt an abspielen lassen. Dabei ist auch die Loop-Funktion des Players ganz hilfreich, wenn es sich um kurze Signale handelt oder man beispielsweise bei einem Audio-Dekoder noch etwas an den Frequenzen drehen muss.
Man hat aber auch noch ein paar andere Möglichkeiten, die zumindest einen Ausblick liefern, was mit solcher Software in Zukunft möglich ist. Stellt man etwa in der Mitte der Menüleiste die Funktion des Mauszeigers auf "Signal" um und klickt auf "Signal History", dann kann man sich den Feldstärkeverlauf über die Zeit anzeigen lassen.
Ich habe mal ungefähr die Frequenz des POCSAG-Signals ausgewählt:

Woher der Spike am Ende der Kurve kommt, kann ich mir gerade auch nicht erklären, auch bei der Ausnutzung der Skalen ist sicher noch Potenzial vorhanden.
Eine weitere Möglichkeit, das Spektrum zu analysieren, besteht darin, mit der Maus ein Rechteck in das Spektrum zu ziehen und somit einen neuen Bereich für die nächste Analyse auszuwählen. Bei einer hohen Bandbreite und vielen schmalbandigen Signalen sicherlich eine wertvolle Hilfe.
Soweit erstmal zu dem schicken Stück Software des gesamten Pakets.

Sonntag, 5. Mai 2013

Empfang von DB0MMO mit RTL-SDR

So, nach 2 Wochen Pause wenigstens ein kurzes Lebenszeichen, irgendwie sind die Tage im Moment zu kurz für mehr...
Dieses Wochenende ist ja der DARC VHF-, UHF- und Mikrowellen-Wettbewerb, so kann man auch mal ohne große Antennenanlagen in den Genuss von SSB und CW auf VHF und UHF kommen.

Bei mir im Spektrum ist dann auch mal die Bake DB0MMO aufgetaucht, die vom Geierberg im Spessart mit 15 Watt ERP sendet. Eine Übersicht über die Baken oberhalb der KW gibts natürlich beim DARC: http://www.darc.de/referate/vus/baken/

In Garmin Basecamp habe ich dann mal gemessen, sind immerhin 75 km Luftlinie, und das bei einem RTL-SDR ohne weitere Modifikationen und einer Aufsteckantenne, die ich von einer Ladestation eines Motorola BMD Funkmeldeempfängers habe, also wirklich keine ideale Kombination für den Fernempfang.

Beweisfoto:
Hier sieht man auch ganz gut den Frequenzversatz, aber damit kann ich gut leben. Und man sieht noch ein paar Aussendungen von Temperatursensoren in der Nähe...

Demnächst gibt es dann auch wieder mal mehr von mir, versprochen!

Samstag, 20. April 2013

Askö Guard: Mini-Modding

Nachdem meine GFD Rescue ja mittlerweile nicht mehr so richtig zu gebrauchen sind, habe ich mir ein Paar askö Guard zugelegt. Zum einen sprach der günstige Preis für die Teile, zum anderen der gute Schutz. Die Empfehlung der DGUV für die entsprechenden Leistungsstufen nach EN388 erfüllen sie auf jeden Fall im Bereich der PU-Verstärkung.

Besonders viele Praxis-Erfahrung konnte ich bisher leider noch nicht sammeln. Die ersten Versuche waren etwas durchwachsen, durch das Innenfutter haben mir die Handschuhe nicht das gewünschte Tastgefühl geliefert, weswegen man ja gerade THL-Handschuhe kauft. Ist aber vielleicht auch nur etwas Gewöhnungssache oder ich hätte doch ne kleinere Größe nehmen sollen. Auch die Kombination mit dem Klettverschluss am Handgelenk sehe ich derzeit noch etwas kritisch, ein Bündchen wäre vielleicht einfacher im Handling auf Dauer. Aber wie gesagt, die praktischen Einsätze hielten sich bisher doch sehr in Grenzen, sieht man mal vom Aufräumen nach durchgeführten Übungen ab.

Was mir aber da schon aufgefallen ist, dass die Kombination aus den zwei kleinen D-Ringen in Schlaufen und dem einfachen Metallkarabiner nicht so richtig stabil ist.
Die Schlaufen sind auch zu klein, als das man da immer einen kleinen Karabiner durchfrickeln möchte, jeweils einen Schlüsselring fand ich auch nicht ideal.
Also habe ich mich mal mit vorhandener Reepschnur hingesetzt und mir zwei kleine Schlaufen gebastelt. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber würde behaupten, dass es sich um 2mm Reepschnur handelt. Belastbarkeit sollte so oder so kein Problem sein, aber man muss natürlich einen Knoten reinbekommen und das Ergebnis sollte auch nicht zu störrig sein.
Hier das Ergebnis:


Wer sich fragt, was das für ein komisches Teil in der Mitte ist, das Gerät nennt sich S-Biner und wird von der Firma Nite Ize hergestellt. In Deutschland unter anderem bei Globetrotter zu bekommen. Es ist sozusagen ein zweiseitiger Karabiner, im vorliegenden Fall aus Metall und sollte Größe S sein. Zur Bestigung meiner Meinung nach absolut super, weil man die Handschuhe leicht entnehmen kann und auf der anderen Seite nicht Gefahr läuft, beim Entnehmen den Karabiner komplett auszuklinken und damit zu verlieren.
Demnächst sollte ich dazu kommen, die Teile ausgiebigst zu testen, dann werde ich hier natürlich wieder etwas dazu schreiben...

SDR-Radio V2 beta: Erste Erfahrungen

So spektakulär, wie man vielleicht glauben könnte, ist der Wechsel von den Previews zur ersten Beta-Version gar nicht. Das mag den Einen oder Anderen evtl. enttäuschen, spricht aber für die ersten Versionen.

Was mir bisher aufgefallen ist:
  • Nach wie vor hoher RAM-Verbrauch. Ich komme gerade mit einem VFO auf 1,1 gb belegten Arbeitsspeicher. Ist bei mir nicht wirklich dramatisch, aber im Vergleich zu HDSDR deutlich mehr. Mag sein, dass da über irgendwelche Optionen noch was zu holen ist, aber out of the box ist das schon ordentlich. 
  • Mehr Optionen im Einstellungsmenü, unter anderem für VFO-Schrittweiten etc.
  • Bei mir funktioniert der Squelch mittlerweile einigermaßen. Dabei weiß ich allerdings nicht, ob das erst seit dieser Version so ist. Zur Anwendung, man sucht sich die passende Frequenz, stellt alles soweit ein (Modulationsart, Bandbreite etc.) und geht dann ins DSP-Menü und drückt auf den "Auto"-Button bei Squelch. Danach sollte Ruhe einkehren, bis man eine Einstellung verändert oder die Frequenz wechselt. Der Schieberegler ist bei mir nach wie vor ohne wirkliche Funktion...
Joar, das wars dann auch erstmal, mal sehen, was sich Simon noch so einfallen lässt! 

Dienstag, 16. April 2013

Erste Beta von SDR-Radio v2 erschienen

Aus gegebenem Anlass nur eine kurze Info, Simon Brown (HB9DRV) hat gestern die erste Beta-Version von SDR-Radio v2 online gestellt. Leider befinde ich mich gerade in der EDGE-Hölle und der T-Online-Hotspot auf dem Weg zur Arbeit heute Morgen wollte auch nicht so richtig, aber ein kurzer Erfahrungsbericht wird die Tage nachgereicht!
Direkt zur Change-History: http://v2.sdr-radio.com/Download.aspx

Viel Spaß damit!

Freitag, 5. April 2013

TETRA und SDR

Da die Statistik des Blogs mir erzählt, dass hier doch einige Leute mit den Suchbegriffen "TETRA" und "SDR" her finden, will ich dazu kurz etwas schreiben.

Vor einiger Zeit hat ja das OSMOCOM TETRA-Projekt einiges an Aufmerksamkeit erregt. Voraussetzung ist ein lauffähiges System mit Gnuradio und war damals noch auf das USRP angewiesen. Mittlerweile kann meines Wissens nach Gnuradio auch mit dem FuncubeDongle und auch mit RTL-SDR umgehen.
Von einer Dekodierung für Jedermann mit wenig technischem Aufwand, würde ich aber immer noch nicht sprechen wollen.
Die Firma Wavecom bietet mit W-Code ein kommerzielles Produkt an, welches wohl mit TETRA umgehen kann. Hierbei handelt es sich jedoch um eine Software für Behörden, zu deren Preis auch noch der entsprechende Empfänger im Bereich eines Winradio Excelsior dazu kommt, also nicht eben aus der Portokasse bezahlbar. Wer sich ansehen möchte, was Wavecom im Bereich TETRA alles so kann, findet hier weitere Informationen.
Und wer eh schon am Geld ausgeben ist, bei Rhode&Schwarz findet man mit Sicherheit auch etwas nettes, bspw. den TSMW.
Alle Lösungen haben jedoch einen Nachteil, sobald der TETRA-Nutzer eine Verschlüsselung nutzt, ist nicht mehr viel mit mithören. Teilweise lassen sich dann noch die Broadcasts des Netzes empfangen und so zumindest das Netz identifizieren, aber das war es dann auch schon. Das betrifft alle Netze, welche den TETRA Encryption Algorithm (TEA) einsetzen. Hier gibt es verschiedene Stufen, wobei man sich in Europa darauf geeinigt hat, bei Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben einheitlich TEA2 zu verwenden. Nutzer, welche sich nicht entsprechend authorisieren können, dürften gar nicht erst an entsprechende Geräte bzw. die entsprechende Firmware kommen.
In Deutschland kommt erschwerend noch hinzu, dass man sich entschieden hat, auf TEA2 aufsetzend noch zusätzlich eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE) zu verwenden. Das bedeutet, dass nicht nur die Funkstrecke zwischen Endgerät und Basisstation verschlüsselt ist, sondern auch die Verbindungen zwischen den Basisstationen und den Vermittlungsstellen. Es gibt wohl noch Inseln, wo bisher nur mit TEA2 in Deutschland gefunkt wird, aber das soll sich auch auflösen.

Um es kurz zu machen, TETRA dekodieren ist mit gewissem technischem Aufwand und entsprechendem Knowhow möglich. Verwendet der Betreiber eine Luftschnittstellenverschlüsselung, ist man außen vor. Und beim BOSNET in Deutschland ist man schon zweimal außen vor.

Das mag sich in einigen Jahren ändern, aber wenn man sich ansieht, dass GSM mittlerweile auch nicht mehr wirklich sicher ist und es dennoch keine günstigen Handscanner gibt, die hier von bösen Menschen eingesetzt werden können und kommerziell vertrieben werden, dürfte auch bei TETRA noch einige Jahre Ruhe herrschen...

Samstag, 30. März 2013

Erfahrungsbericht Feuerwehrhandschuh gfd Rescue III

Wie versprochen gibt es jetzt mal was anderes als SDR's. Erstmal der Disclaimer, es sind meine Erfahrungen die ich mit dem Produkt gemacht habe, das mag bei anderen Leuten ganz anders aussehen. Außerdem handelt es sich hier um Schutzkleidung, deren richtige Anwendung auch das entsprechende Wissen voraussetzt.

Aber jetzt geht es los. Ich habe den gfd Rescue III seit genau einem Jahr im Einsatz. Dazu gehörten diverse Lehrgänge bei Berufsfeuerwehren, sie wurden also definitiv nicht geschohnt und bei Außentemperaturen von -10° bis +35°C genutzt. Außerdem kamen sie natürlich in verschiedenen Brandübungsanlagen und Einsätzen von THL bis Brand zum Einsatz.
Sie bestehen aus glattem Leder im Bereich der Hand und ab dem Handgelenk aus rauerem Leder. Innen befindet sich ein Kevlar-Futter, der Bereich der Knöchel ist abgepolstert und im Bereich des Unterarms ist ein Reflexstreifen. Außerdem ist eine Membran eingearbeitet, die den Handschuh wasserdicht macht. Den Auslieferungszustand sieht man ja oben, so sehen sie nach einem Jahr harter Beanspruchung aus:

Optisch sind sie übrigens dem Seiz Supersoft sehr ähnlich, eine Verwandschaft kann ich nicht versprechen, aber sie liegt wohl nahe.

Wie sind jetzt meine Erfahrungen nach einem Jahr? Zu erzählen, dass ich auch im Sommer nicht darin geschwitzt habe, ist natürlich unsinn, teilweise waren die Handschuhe am nächsten Tag noch innen Nass und es war kein Regen... Aber bei 35° in der Sonne, entsprechender Schutzkleidung und harter Arbeit wäre alles andere auch utopisch.
Nach einem halben Jahr wurde das Leder von mir mit Sno-Seal behandelt, da es langsam spröde wurde, was ihm sichtlich gut getan hat. Negative Auswirkungen auf die Dampfdurchlässigkeit konnte ich nicht feststellen.

Mittlerweile musste ich sie aussondern, weil das Leder im Bereich der Fingerkuppe des rechten Mittelfingers durchgescheuert ist und die Membran sichtbar wurde:

 Wie gesagt, der Schaden trat nach einem Jahr intensivster Nutzung auf und ich kann damit absolut leben. Die Handschuhe dürften in dem Jahr mehr beansprucht worden sein, als dies im Einsatz einer Freiwilligen Feuerwehr innerhalb von etlichen Jahren der Fall ist. Und ich bezweifle, dass Handschuhe aus anderen Materialien hier deutlich robuster sind. Die Prüfung der Abriebfestigkeit nach EN388 ergab die Leistungsstufe 3, also 2000 Normzyklen. Für Stufe 4 müsste der Handschuh immerhin 8000 Zyklen schaffen. Es ist also durchaus möglich, dass es hier robustere Handschuhe auf dem Markt gibt. Ob deren Einsatz sinnvoll ist, muss jeder für sich selbst entscheiden, weil ein Mehr an Abriebfestigkeit unter anderem mit mehr Material erkauft werden könnte, was natürlich wiederrum auf das Tastgefühl schlagen kann.

Also, nach einem Jahr kann ich das Modell wirklich empfehlen, zumal man hier wirklich vergleichsweise wenig investieren muss. Sie sehen natürlich nicht so hübsch aus, wie die Topmodelle der üblichen Hersteller, aber wem das egal ist, der bekommt robuste und funktionelle Handschuhe mit denen man arbeiten kann.

Freitag, 29. März 2013

Digital Speech Decoder

Wie schon vorher mal angesprochen, habe ich erste Versuche mit der Software Digital Speech Decoder begonnen. Wie schon beim gesamten RTL-SDR-Thema sollte man sich auch hier bewusst sein, dass es sich um experimentelle Geschichten handelt. Und natürlich übernehme ich keine Haftung irgendwelcher Art, wenn bei den Tests der Rechner oder das eigene Haus aufgrund der Software explodiert! ;-)

Usprünglich wurde die Software für Linux geschrieben, aber es gibt mittlerweile auch eine Windows-Portierung. Wenn man oben genanntem Link folgt, dann endet der erste Link zur Windows-Version mit DMR-Filter in der Version 1.6 in einer nicht erreichbaren Seite. Daher gleich den Backup-Link nehmen und diese Datei herunterladen: dsd160.exe
Startet man die Datei, bekommt man auch schon die Fehlermeldung, dass das Programm die Bibliothek cygwin1.dll nicht finden kann. Also flott zu http://www.cygwin.com/ und dort das Setup-Paket herunterladen.
Ab jetzt wird es spannend, weil auch nach der Installation meckert DSD, dass es die DLL nicht finden kann. Die entsprechende DLL findet man im Installationsverzeichnis von Cygwin. Am besten bastelt man sich einen Ordner in einem Verzeichnis, welches man auch über die Eingabeaufforderung schnell erreichen kann. In diesen Ordner wirft man dann sowohl die dsd160.exe als auch die cygwin1.dll. Der DSD läuft über die Eingabeaufforderung, also in Windows 7 auf Startmenü, im Suchfeld cmd eingeben und dann in den entsprechenden Ordner navigieren und dort die Datei dsd160.exe aufrufen. Es gibt noch diverse Befehle, die OE1ACM auf seiner Homepage aufgelistet hat.
Ob man nur die DLL benötigt und daraufhin Cygwin wieder deinstallieren kann, weiß ich nicht, muss ich mal ausprobieren, oder es schreibt jemand hier einen Kommentar...
In der gewünschten SDR-Software sucht man sich jetzt ein Signal, welches den Standards entspricht, mit denen DSD auch umgehen kann. Mittlerweile gibt es ein paar DMR-Relais im Amateurfunk-Bereich in Deutschland, eine internationale Liste findet man dort: http://www.dmr-marc.net/repeaters.html
Bei mir ist glücklicherweise DF0MOT in Sichtweite, wo nicht nur DMR, sondern auch ein P25-Relais steht. Läuft alles gut, dann erhält man folgendes Bild:
Probleme habe ich noch mit der Audio-Ausgabe, da gibt es nur Sprachschnipsel. Also muss ich hier noch etwas experimentieren.
Bei P25 ergibt sich ein ähnliches Bild:
Leider ist dort relativ wenig Aktivität, sodass ich da mal sehen muss, ob die Sprachausgabe besser funktioniert.

Eine weitere Software ist DMRDecode von Ian Wraith. Dort bin ich aber noch nicht besonders weit mit dem Erkunden gekommen. Ein erster Screenshot:
Wie man sieht, alles etwas experimentell, aber gerade das kann ja Spaß machen.
Übrigens, für die aktuellen Versuche habe ich die aktuellste Version von HDSDR genutzt. Die Oberfläche von SDR-Radio gefällt mir zwar deutlich besser, aber dafür überzeugt HDSDR mit einer sehr guten Squelch-Funktion für den geneigten FM-Hörer. Aber SDR-Radio ist ja auch nach wie vor nicht mal im Beta-Status angekommen.

So long, demnächst wird es dann auch endlich mal um was anderes als SDR gehen...:-)

Freitag, 22. März 2013

Motorola stellt das MTP6750 vor: HRT mit Digitalkamera

Und gleich aus gegebenem Anlass noch was hinterher.
Gestern wurde von Motorola das MTP6750 TETRA HRT vorgestellt. Dieses verfügt imho als erstes TETRA HRT über eine eingebaute 5 Megapixel Digitalkamera. Inwiefern diese Funktion wirklich sinnvoll im Arbeitsalltag der BOS genutzt werden kann, soll jeder für sich selbst beurteilen, auf jeden Fall tut sich etwas auf dem Markt.
Interessanter dürfte vor allem sein, dass das HRT bereits TEDS unterstützen soll, also deutlich schnellere Datenraten, als dies im bisher verwendeten TETRA-Standard der in Deutschland bei den BOS eingeführt wird, der Fall ist.
Bei Youtube gibt es ein nettes Werbefilmchen:
Und hier gibts Infos direkt von Motorola.
Meldung von Heise
Zu den Kommentaren im Heise-Forum denkt man sich am besten einfach seinen Teil.
Aussagen, inwiefern Geräte der MTP6000er Serie in Deutschland mit der BSI-Sicherheitskarte verwendet werden können, habe ich bisher nicht finden können, warten wir es ab.

Nachlese: Digimodes mit RTL-SDR

So, wie gestern versprochen, bei besseren HF-Bedingungen gibts auch Screenshots als "Beweis", dass ich keinen Blödsinn erzählt habe ;-)
Bei der Gelegenheit habe ich noch etwas anderes getestet, nämlich die Software Digital Speech Decoder. Gerade die Verbreitung von digitalen Betriebsarten im Amateurfunk ergeben dort ein faszinierendes Spielfeld, wobei ich ehrlich gesagt bisher kein großer Fan von D-Star bin. Aber mir fehlen auch die praktischen Erfahrungen, grundsätzlich hoffe ich aber, dass sich offene Standards wie bspw. DMR eher durchsetzen.

Im Rhein-Main-Gebiet gibt es ja glücklicherweise eine große Auswahl von Digimodes, die über die Relais der Taunus Relais Gruppe nutzbar gemacht werden.
Also, nach bisschen rumtesterei und schlau lesen mal SDR-Radio, Virtual Audio Cable und den DSD angeworfen und die Frequenz 438.200 MHz eingestellt und gewartet, bis sich der Umsetzer mal meldet. Das Resultat sieht man dort:
Eigentlich bin ich ja eher in der TETRA-Welt zuhause, aber man sieht auf jeden Fall, dass ein paar PDU's ausgewertet werden. Offensichtlich senden DMR-Umsetzer ähnlich wie TETRA-Repeater auch in bestimmten Zeitabständen eine Art Präsenzsignal, ohne dass Sprache übertragen werden muss. Aber wie gesagt, was DMR betrifft, bin ich nicht wirklich firm, da müsste ich mich mal bei Gelegenheit bei der ETSI bedienen...
D-Star soll der DSD insofern unterstützen, dass er wenigstens die Datenpakete anzeigt. Der Sprach-CODEC unterliegt ja leider entsprechenden Patenten. Leider habe ich aber auch das nicht zum laufen bekommen, hier ist wohl noch etwas Feinabstimmung notwendig.

Natürlich ist jetzt gerade auf den Multimode-Relais in der Nähe nichts los, aber ich denke oben der Screenshot zeigt schon mal, dass mit der beschriebenen Kombi einiges geht.

Übrigens, weil es mir heute vor die Linse bzw. in den Google Reader gesprungen ist, PD0AC schreibt in seinem Blog etwas über ein potentiell interessantes neues Mobilgerät, das Hora HR-79D. Mal sehen, was draus wird, das könnte wirklich noch spannend werden...

Donnerstag, 21. März 2013

Digimodes mit RTL-SDR

Wie beim letzten Post schon angekündigt, gibt es jetzt ein paar Tipps, wie man digitale Übertragungsarten mit dem RTL-SDR dekodieren kann. Wer sich jetzt aber Tipps zum TETRA-Empfang etc. erhofft, den muss ich jetzt schon enttäuschen.

Was wird alles benötigt?
Im vorliegenden Beispiel nutze ich SDR-Radio in der Preview Version. Den Link gibts ebenfalls im alten Post. Zusätzlich benötigt man noch die Software Virtual Audio Cable. Diese ist leider kostenpflichtig, wobei es auch eine Trial-Version gibt. Inwiefern deren Beschränkungen ein Problem bei meinem Anwendungszweck haben, kann ich hier leider nicht sagen.
Zu guter Letzt wird natürlich noch eine Software benötigt, die die digitalen Informationen dekodieren kann. Und da wird es dann auch echt unübersichtlich, weil es ohne Ende Tools für die Soundkarte gibt, um die verschiedensten Übertragungsarten zu dekodieren, von FMS und 5-Ton-Folgen über Modes die in erster Linie im Amateurfunk genutzt werden und Dekodern für kommerzielle Anwendungen wie analoge und digitale Bündel- bzw. Betriebsfunkanwendungen. Alles hier vorzustellen, sprengt sicherlich den Rahmen und ich denke, der Fokus des Interesses liegt am ehesten auf der Verbindung der Komponenten miteinander.

Die Umgebung für den RTL-SDR sollte schon mal komplett laufen, das ist die Grundvoraussetzung. Dann geht es weiter, Virtual Audio Cable installieren. Letzteres ist quasi ein virtuelles Patchbay, mit dem man Ein- und Ausgänge miteinander verbinden kann und so eine Audioquelle für Soundkartendecoder bereitstellt, ohne mit Kabeln hantieren zu müssen.

Die Konfiguration von Virtual Audio Cable erfolgt sinnvollerweise über den Eintrag "Control Panel" im Startmenü. Daraufhin sieht man folgende Übersicht:

Die Einstellungen kann man so direkt übernehmen. Ich habe ehrlich gesagt noch nicht viel daran gedreht und da ich bisher auch keine schwerwiegenden Probleme im Betrieb hatte, ergab sich auch nicht wirklich die Notwendigkeit dafür.
Hat man das soweit eingerichtet, gibt es in der Liste der Audio-Geräte zwei neue Einträge:
Jetzt startet man das Programm "Audio Repeater (MME)" im Startmenü und erhält diese Ansicht:
Hier also die Quelle und das Ziel unseres "Patchkabels" auswählen und auf "Start" klicken.

Ab dann ist es eigentlich recht einfach. Man wählt in SDR-Radio im jeweiligen VFO den Menüpunkt "Audio" und dann "Playback Device". Dort kann man jetzt Line 1 auswählen. Hat man mehrere VFO's laufen und will diese auch dekodieren, kann man sich natürlich entsprechend mehr Audiokabel konfigurieren und die entsprechenden Ziele im jeweiligen VFO auswählen.

Jetzt würde ich natürlich gerne auch noch ein Beweisfoto posten, welches den Erfolg der bisherigen Bemühungen auch belegt. Aber ich befinde mich scheinbar gerade in einem völligen HF-Loch, nicht mal hin und wieder vorbeischwirrende APRS-Pakete kann ich im Moment anbieten. Auf das Posten von Screenshots von dekodierten FMS-Nachrichten etc. möchte ich aus hoffentlich nachvollziehbaren Gründen hier ebenfalls verzichten.
Wenn ich wieder einen günstigeren Standort habe, wird etwas ordentliches nachgereicht...:-)

Montag, 18. März 2013

Die wunderbare Welt der SDR

So, heute steigen wir dann mal ganz tief in die Abgründe der Technik ein.
Das aktuelle Zauberwort im Bereich des Funkempfangs lautet SDR: Software Defined Radio.
Also ein Empfänger (bzw. Sendeempfänger), welcher einen Großteil seiner Eigenschaften nicht etwa aus diskreten Bauteilen bezieht, sondern aus seiner Software.
Wer mehr über die Grundlagen erfahren will, sei auf die Wikipedia oder auf eine hervorragende Ausgabe von Chaosradio Express verwiesen, wo grundsätzliche Fragen geklärt werden.
Gerade in letzterem wird auf das Gnuradio Projekt verwiesen, welches eine großartige Plattform bietet, aber auch entsprechend anspruchsvoll gegenüber dem potentiellen Nutzer ist. Dafür bieten sich hier aber in Kombination mit der USRP-Hardware Möglichkeiten, die weit über das hinausgehen, was derzeit mit klassischer Hardware möglich ist.

Die für ein SDR benötigte Hardware war im Amateur-Bereich bisher eigentlich auf Kurzwellenempfänger beschränkt. Besonders berühmt war auf der kommerziellen Schiene sicherlich der Perseus, der ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis besitzt und als Meilenstein gelten kann.
Nicht ganz so leistungsfähig, aber nicht minder interessant, sind Selbstbauprojekte wie bspw. der FiFi-SDR.
Die bisher genannten Geräte sind alles Empfänger, dass diese Technologie jedoch auch in den Transceiver-Bereich einzug hält, zeigen Projekte wie der FA-SDR oder Elecraft KX3.

Dünner wird die Luft, wenn man sich für Frequenzbereiche deutlich oberhalb der Kurzwelle interessiert. Teilweise gibt es Modelle, die dort noch mit Einschränkungen betrieben werden können, jedoch spätestens für den Funkamateur, der sich für das 2m-Band interessiert, ist dort auch Schluss.
Vor ein paar Jahren wurde ein Projekt der Amsat-UK dann bekannt, welches sich zum Ziel gemacht hat, die Amateuerfunk-Satelliten mit günstiger Hardware empfangbar zu machen. Heraus kam ein SDR, welcher sich die Bauteile von USB-Dongles die zum terrestrischen TV-Empfang gedacht waren, zu Nutze macht und somit dank massenhaft hergestellter Hardware günstig herzustellen ist. Der FUNcube Dongle hatte einen riesen Erfolg und war lange Zeit kaum zu bekommen. Ein Testbericht des Funkamateur und weitere Infos sind bei Wimo zu bekommen.
Mittlerweile gibt es eine neuere Version, welche einen Empfangsbereich von 150 kHz bis 1,9 GHz (mit Lücken) abdeckt und damit schon mal ein Großteil dessen, was potenzielle Hörer so interessieren könnte.

Was für Möglichkeiten gibt es jetzt noch, falls man mal in die Welt der SDR hineinschnuppern will, ohne gleich größere Investitionen auf sich nehmen zu müssen?
Kostenlos sind sogenannte Web-SDR, die über ein Web-Frontend gesteuert werden und schon mal einen netten Einblick liefern. Das Angebot ist mittlerweile gar nicht mehr so klein, wie man über eine Suchmaschine oder entsprechende Verzeichnisse wie DXZone sehen kann. Recht bekannt ist der Web-SDR der Universität von Twente: http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/
Zu beachten ist hier, dass dieser mittels Java implementiert wurde, zu den aktuell immer wieder thematisierten Sicherheitsproblemen will ich mich hier aber nicht äußern.
Das große Problem bei den Web-SDR ist natürlich, dass man Empfang von sonstwo auf der Welt hat, aber eben nicht von regionalen Sendern in seinem eigenen Umfeld. Das ist ja gerade im Bereich oberhalb der Kurzwelle recht interessant, und wenn es sich nur um das Mithören des Orts-Relais handelt.
Ein paar schlaue Leute aus dem Umfeld des Gnuradio-Projekts haben sich darauf hingesetzt und alternative Treiber für vorhandene DVB-T-Sticks geschrieben, um diese mit vorhandener SDR-Software nutzen zu können. Genannt wurde das Projekt RTL-SDR, nicht nach dem TV-Sender, sondern nach der verwendeten Hardware. Die Homepage findet sich dort: http://sdr.osmocom.org/trac/wiki/rtl-sdr
Da es mittlerweile sehr viele gute und ausführliche Anleitungen gibt, wie die Treiberinstallation von statten geht, verweise ich mal auf Links, die mir weiter geholfen haben:
http://www.ccc-mannheim.de/wiki/DVB-T_Stick_als_SDR-Receiver
http://www.forum.satellitenwelt.de/viewtopic.php?f=5&t=331

Wichtig ist natürlich noch, dass man auch einen kompatiblen Empfänger besitzt. Mittlerweile findet sich recht unterschiedliche Hardware in den Sticks, weil nicht mehr alle IC's gebaut werden. Eine recht umfangreiche Liste gibt es bei reddit.

Auf Hardware-Seite läuft bei mir ein Terratec Cinergy TStick RC Rev.3 mit einem entsprechenden Adapter und in der Regel einer Diamond RH-771. Daraus ergibt sich ein sehr mobiles Setup, das auch in der Reisetasche einen großen Platz weg nimmt. Im Gegensatz zu Handfunkgeräten, Handscannern etc. muss man sich auch keine Gedanken um die Stromversorgung machen.

Zu guter Letzt braucht man natürlich noch eine entsprechende Software auf dem Rechner. Hier ist HDSDR recht beliebt und auch ausgereift. Wem das nicht zusagt, kann sich auch mal SDR# ansehen.
Im Moment sehr vielversprechend und bei mir fast nur noch in Betrieb ist SDR-Radio, welches von Simon, HB9DRV stammt, der auch Hamradio Deluxe entwickelt hat. Die V2 befindet sich noch in der Preview-Phase, die erste Beta-Version ist angekündigt, aber steht noch nicht zum Download bereit.
SDR-Radio hat für mich verschiedene Ansätze, die ein riesen Potential zeigen:
  • Nutzung mehrerer VFO's gleichzeitig innerhalb des Empfangsbereichs. Die Anzahl ist wohl in erster Linie durch die Rechnerleistung bestimmt, aber irgendwann ist ja auch die geistige Kapazität des Zuhörers begrenzt. Dennoch eine nette Idee, zumal man die Audioströme der VFO's auf unterschiedliche Audio-Ausgänge legen und so verschiedene Decoder, Aufzeichungsgeräte etc. gleichzeitig nutzen kann. 
  • Eingebauter RDS-Decoder. Für den interessierten Funkamateur jetzt nicht das Killerfeature, aber es zeigt, was eine ordentliche Integration von SDR-Frontend und Decoder-Bausteine so liefern können. 
  • Übersichtliche UI
  • Bereits in den Preview-Versionen sehr stabil
Hier mal ein Screenshot vom Empfang eines Radiosenders:

Unten sieht man das breite Wasserfalldisplay für den gesamten Empfangsbereich, links darüber den herangezoomten Bereich, in dem der "Software-VFO" sich gerade befindet. Rechts davon das Autospectrum mit eingeblendetem Sendernamen, welcher aus der RDS-Information entnommen wurde. Am linken Bildrand befindet sich noch der sogenannte Frequency Explorer, welcher den zur Zeit genutzten Frequenzbereich und die Betriebsart samt Bandbreitenauswahl übersichtlich darstellt. Hier ist es auch möglich, sehr schnell zwischen unterschiedlichen Frequenzbereich hin und her zu springen und sich einen Blick über die Bandbelegung zu machen.
Trotz der bereits tollen Ergebnisse, die dieses Programm abliefert, handelt es sich natürlich noch um keine finale Version. Bspw. die noch nicht richtig funktionierende Rauschsperre ist für mich als häufigen FM-Hörer doch schmerzhaft.

Insgesamt muss man sich natürlich bewusst sein, dass man sich eher im experimentellen Bereich des Funkempfangs befindet. Hard- und Software können die Grenzen der Physik nicht aushebeln und es zeigen sich Grenzen, wo man zum Beispiel auf einen besonders großen Dynamikumfang, Spiegelfrequenzunterdrückung etc. angewiesen ist.
Aber wer damit leben kann, dass der Empfang immer mit ein wenig rumgefrickel verbunden ist, der bekommt ein tolles Werkzeug an die Hand, und das für echt wenig Geld!

Demnächst beschreibe ich dann noch, wie bei mir das Zusammenspiel zwischen SDR-Software und Decoder-Software aussieht. So long...

Montag, 4. März 2013

Aller Anfang ist schwer

So, da ist es also, mein neues Blog. Nach einem ersten Versuch vor einigen Jahren wurde es mal wieder Zeit, sich den Tiefen des Web 2.0 zu nähern. Nur Facebook und Twitter sind auf Dauer eben doch etwas flach und hin und wieder fällt einem ja sogar etwas ein, was man der Welt ausführlicher mitteilen möchte.

Was wird also hier Thema sein?
Prinzipiell interessiere ich mich für Technik aller Art (Und das im Internet, welch Rarität!), aber eben auch für Sport und was mir sonst noch so auffällt, um den Rahmen nicht allzu sehr einzuschränken. Themen, die mir beruflich über die Füße laufen, werden mit Sicherheit auch mal zur Sprache kommen...

Woher kommt der Name?
Hirnpölz ist mir im Rahmen einer Prüfungsvorbereitung aufgefallen, in deren Rahmen dieses Wort nach dem deutschen Buchstabieralphabet übermittelt werden sollte. Bei der Google-Suche nach diesem Begriff gab es dann genau einen einzigen Treffer. Also ein hervorragendes Wort, das etwas mystisches, aber eben auch durch die Verwendung eines wichtigen Organs des menschlichen Körpers ebenso intellektuelles umgibt.

Man könnte aber auch sagen, mir ist kein besserer Titel für das Blog eingefallen...

Lassen wir uns also mal überraschen, wo die Reise hingeht, man darf gespannt sein!