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Freitag, 5. April 2013

TETRA und SDR

Da die Statistik des Blogs mir erzählt, dass hier doch einige Leute mit den Suchbegriffen "TETRA" und "SDR" her finden, will ich dazu kurz etwas schreiben.

Vor einiger Zeit hat ja das OSMOCOM TETRA-Projekt einiges an Aufmerksamkeit erregt. Voraussetzung ist ein lauffähiges System mit Gnuradio und war damals noch auf das USRP angewiesen. Mittlerweile kann meines Wissens nach Gnuradio auch mit dem FuncubeDongle und auch mit RTL-SDR umgehen.
Von einer Dekodierung für Jedermann mit wenig technischem Aufwand, würde ich aber immer noch nicht sprechen wollen.
Die Firma Wavecom bietet mit W-Code ein kommerzielles Produkt an, welches wohl mit TETRA umgehen kann. Hierbei handelt es sich jedoch um eine Software für Behörden, zu deren Preis auch noch der entsprechende Empfänger im Bereich eines Winradio Excelsior dazu kommt, also nicht eben aus der Portokasse bezahlbar. Wer sich ansehen möchte, was Wavecom im Bereich TETRA alles so kann, findet hier weitere Informationen.
Und wer eh schon am Geld ausgeben ist, bei Rhode&Schwarz findet man mit Sicherheit auch etwas nettes, bspw. den TSMW.
Alle Lösungen haben jedoch einen Nachteil, sobald der TETRA-Nutzer eine Verschlüsselung nutzt, ist nicht mehr viel mit mithören. Teilweise lassen sich dann noch die Broadcasts des Netzes empfangen und so zumindest das Netz identifizieren, aber das war es dann auch schon. Das betrifft alle Netze, welche den TETRA Encryption Algorithm (TEA) einsetzen. Hier gibt es verschiedene Stufen, wobei man sich in Europa darauf geeinigt hat, bei Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben einheitlich TEA2 zu verwenden. Nutzer, welche sich nicht entsprechend authorisieren können, dürften gar nicht erst an entsprechende Geräte bzw. die entsprechende Firmware kommen.
In Deutschland kommt erschwerend noch hinzu, dass man sich entschieden hat, auf TEA2 aufsetzend noch zusätzlich eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE) zu verwenden. Das bedeutet, dass nicht nur die Funkstrecke zwischen Endgerät und Basisstation verschlüsselt ist, sondern auch die Verbindungen zwischen den Basisstationen und den Vermittlungsstellen. Es gibt wohl noch Inseln, wo bisher nur mit TEA2 in Deutschland gefunkt wird, aber das soll sich auch auflösen.

Um es kurz zu machen, TETRA dekodieren ist mit gewissem technischem Aufwand und entsprechendem Knowhow möglich. Verwendet der Betreiber eine Luftschnittstellenverschlüsselung, ist man außen vor. Und beim BOSNET in Deutschland ist man schon zweimal außen vor.

Das mag sich in einigen Jahren ändern, aber wenn man sich ansieht, dass GSM mittlerweile auch nicht mehr wirklich sicher ist und es dennoch keine günstigen Handscanner gibt, die hier von bösen Menschen eingesetzt werden können und kommerziell vertrieben werden, dürfte auch bei TETRA noch einige Jahre Ruhe herrschen...

Freitag, 22. März 2013

Motorola stellt das MTP6750 vor: HRT mit Digitalkamera

Und gleich aus gegebenem Anlass noch was hinterher.
Gestern wurde von Motorola das MTP6750 TETRA HRT vorgestellt. Dieses verfügt imho als erstes TETRA HRT über eine eingebaute 5 Megapixel Digitalkamera. Inwiefern diese Funktion wirklich sinnvoll im Arbeitsalltag der BOS genutzt werden kann, soll jeder für sich selbst beurteilen, auf jeden Fall tut sich etwas auf dem Markt.
Interessanter dürfte vor allem sein, dass das HRT bereits TEDS unterstützen soll, also deutlich schnellere Datenraten, als dies im bisher verwendeten TETRA-Standard der in Deutschland bei den BOS eingeführt wird, der Fall ist.
Bei Youtube gibt es ein nettes Werbefilmchen:
Und hier gibts Infos direkt von Motorola.
Meldung von Heise
Zu den Kommentaren im Heise-Forum denkt man sich am besten einfach seinen Teil.
Aussagen, inwiefern Geräte der MTP6000er Serie in Deutschland mit der BSI-Sicherheitskarte verwendet werden können, habe ich bisher nicht finden können, warten wir es ab.